BEE SHOP

Status
abgeschlossen
Projektbeginn
01.03.2006
Projektende
31.08.2009
Beschreibung

Im Rahmen dieses EU-Kooperationsprojektes (10 Bieneninstitute aus 7 Ländern) werden individuelle und bienenvolkabhängige Resistenzmechanismen untersucht.

  • Seit 2005 werden Nachkommen von Bienenvölkern, die auf der Insel Gotland seit nunmehr 8 Jahren ohne Varroabekämpfung überleben, in Hohenheim zusammen mit Kontrollvölkern auf Unterschiede in Populationsentwicklung und Varroabefall hin untersucht. 2007 wurden zusätzlich SMR- („slow mite reproduction“) Völker getestet: Nachkommen einer Zuchtlinie aus den USA, welche auf geringe Varroafortpflanzung selektiert wurde. In allen Völkern (4 Gotland-, 6 SMR-, 6 Carnicavölker) nahm der Varroabefall während der Saison stark zu. Somit hat sich auch 2007 bestätigt, dass bei den auf Gotland überlebenden Völkern keine Mechanismen zur aktiven Unterdrückung der Varroavermehrung herausselektiert wurden. Jedoch gehen 4 der Original-Gotlandvölker, die seit 2005 in Hohenheim gehalten werden, nun in den 3. Winter ohne Varroabekämpfung.
  • Bereits Anfang April wurden von Gotland- und SMR-Königinnen die ersten Zuchten angesetzt, da für verschiedene Untersuchungen Drohnen von F1- und F2-Königinnen benötigt wurden. Über genetische Analysen (SNPs) wird auf individueller Ebene nach Genen gesucht, die in Verbindung mit Varroatoleranz stehen könnten. Für dieses „Varroamapping“ wurden ca. 2.000 mit Varroamilben befallene Drohnenlarven von insgesamt 13 verschiedenen Königinnen (7 Gotland-F2, 2 Gotland-F1, 4 SMR-F1) ausgesucht und danach eingeteilt, ob sich die Milbenweibchen auf den Larven zuvor reproduziert hatten oder nicht. Die Larven werden derzeit bei unserem Kooperationspartner Michel Solignac in Paris ausgewertet.
  • Intensiv untersucht wurde die Varroareproduktion. Der Anteil reproduzierender Milben liegt in Arbeiterinnen- und Drohnenbrut bei über 90% und ist damit während der letzten 10 Jahre angestiegen. Die Ursachen für „Nichtreproduktion“ sind nach wie vor nicht geklärt. Die Begattung der Varroaweibchen spielt hierbei keine Rolle. Der Biotest zur Steuerung der Reproduktion durch Larvenduftstoffe wurde neu etabliert. In 2008 soll intensiv nach Wirtssubstanzen geforscht werden, die die Varroareproduktion fördern bzw. hemmen.
  • Die Versuche zur Fertilitätssteuerung in Arbeiterinnenbrut aus dem Jahr 2008 wurden auf Drohnenbrut ausgedehnt. Auch hier konnte eine Abnahme der Fertilität festgestellt werden, je länger die Drohnenbrutzellen verdeckelt waren, jedoch war erst 60 h nach Zellverdeckelung keine Aktivierung der Reproduktion mehr festzustellen (24-30 h). Es wurde erneut bestätigt, dass Duftstoffe der frisch verdeckelten Larven die Eibildung bei Varroaweibchen aktivieren.

 

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen

Publikationen im Rahmen des Projekts