Alle in Nisthilfen brütenden Wildbienen haben nur eine Generation pro Jahr, d.h. dass die Brut, die während des Frühjahrs und Sommers angelegt wurde, erst im nächsten Jahr schlüpft. Der Winter wird in einem Ruhestadium überdauert.
Die im Frühjahr aktiven Roten Mauerbienen z.B. entwickeln sich während des Sommers bis zum erwachsenen Tier und fallen dann in die Winterruhe. Im nächsten Jahr sind sie dann in den Startlöchern, um Anfang April zu schlüpfen. Die im Sommer aktive Löcherbiene dagegen, überwintert als Ruhelarve in ihrem Kokon und vollendet ihre Entwicklung zum erwachsenen Tier dann im folgenden Frühjahr.
Deswegen sollte man auf keinen Fall im Winter alle Nisthilfen sauber machen oder die zugemauerten Löcher wieder aufbohren! Damit würde man den gesamten Bruterfolg der Arten zerstören, die man den Sommer über beobachtet hat.
Erst wenn schon im zweiten Jahr aus einem Nest nichts geschlüpft ist, kann man die Bohrungen wieder öffnen. Allerdings ist das nicht notwendig, da alte Nester durchaus auch von den Bienen selber ausgeräumt und wieder besetzt werden. Man kann den Dingen also ruhig seinen natürlichen Lauf lassen.
Der Winter eignet sich allerdings sehr gut dazu, neue Nisthilfen zu bauen (s. Bauanleitung).
Dazu nimmt man einfach Holzklötze aus Buche oder Obsthölzern und bohrt Gänge mit einem Durchmesser von 3-8mm. Wie bei der Biologie der Arten erklärt, bevorzugen verschiedene Arten unterschiedliche Durchmesser dieser Nistgänge, man sollte also von allem etwas anbieten!
Die Tiefe der Bohrungen bestimmt die Anzahl der Zellen, die in einem Nest gebaut werden können, daher ruhig „bis zum Anschlag“ bohren! Auf der Rückseite sollte der Gang allerdings geschlossen sein. Wichtig ist vor allem kein Kiefern- oder Fichtenholz zu verwenden, da diese weichen Hölzer in den Bohrungen ausfransen können und die Bohrungen dann von den Bienen nicht so gerne akzeptiert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist es, markhaltige Pflanzenstengel wie Brombeere oder Holunder zu bündeln (einfach in eine leere Konserve stecken!) und als Nisthilfe anzubieten. Das Mark wird dann ausgefressen und die entstandene Höhlung als Nistgang benutzt.